23.09.2024

Prognose für die Zinsentwicklung 2025 und die Auswirkungen

Von: RockHold Immobilien

Die Zinsentwicklung ist ein wesentlicher Faktor für den Immobilienmarkt, da sie sowohl die Finanzierungsmöglichkeiten für Käufer als auch die Anlageentscheidungen von Investoren beeinflusst. In den letzten Jahren haben Zinsschwankungen zu spürbaren Veränderungen im Immobiliensektor geführt. Der Blick auf die zukünftige Zinsentwicklung bis 2025 ist daher von großer Bedeutung. Nachfolgend beleuchten wir die Entwicklung der Zinsen in den letzten Jahren, geben Prognosen für 2025 und analysieren die potenziellen Auswirkungen auf Käufer, Verkäufer und Investoren.

1. Rückblick: Zinsentwicklung in den letzten Jahren

Die Zinssätze haben sich in den letzten Jahren signifikant verändert und waren entscheidend für den Immobilienmarkt. Die Nullzinsphase, die durch die Europäische Zentralbank (EZB) als Reaktion auf die Finanzkrise und die europäische Schuldenkrise eingeleitet wurde, hatte tiefgreifende Auswirkungen auf den Immobiliensektor. Die Niedrigzinsen sorgten dafür, dass sich Baufinanzierungen extrem günstig gestalten ließen, was die Nachfrage nach Immobilien befeuerte. Käufer konnten sich Immobilien zu historisch niedrigen Zinsbedingungen leisten, was zu einem regelrechten Boom auf dem Immobilienmarkt führte.

Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten verstärkten den Trend zu niedrigen Zinssätzen. Um die Wirtschaft zu stützen, behielt die EZB ihre expansive Geldpolitik bei, wodurch Kredite für Immobilienkäufer weiterhin günstig blieben. Diese Phase führte in vielen Regionen Europas zu einem starken Anstieg der Immobilienpreise, da die Nachfrage wuchs, während das Angebot begrenzt blieb.

Allerdings stieg im Jahr 2022 und darüber hinaus die Inflation, was die Zentralbanken weltweit veranlasste, ihre Zinsen schrittweise anzuheben, um die Teuerung zu bekämpfen. Diese Zinserhöhungen wirkten sich direkt auf die Baufinanzierungen aus, da die Kreditzinsen anstiegen und Immobilienkäufer höhere monatliche Belastungen in Kauf nehmen mussten.

2. Zinsprognose für 2025: Was Experten erwarten

Die Zinsentwicklung bis 2025 wird von verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Faktoren abhängen. Ein entscheidender Punkt ist die Inflationsentwicklung. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Zinsen nicht auf das extrem niedrige Niveau der vergangenen Jahre zurückkehren werden. Vielmehr wird erwartet, dass sie sich auf einem moderat höheren Niveau einpendeln.

Die geldpolitische Strategie der Europäischen Zentralbank wird maßgeblich davon abhängen, wie sich die Wirtschaft in der Eurozone erholt und ob die Inflation langfristig unter Kontrolle gebracht werden kann. Sollte die Inflation weiter steigen, könnte es zu zusätzlichen Zinserhöhungen kommen. Eine stabile Inflation und ein solides Wirtschaftswachstum könnten jedoch dafür sorgen, dass die Zinsen relativ stabil bleiben.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Konjunkturentwicklung. Eine anhaltend schwache Konjunktur könnte dazu führen, dass die Zentralbanken von weiteren Zinserhöhungen absehen, um die wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden. Gleichzeitig sind geopolitische Ereignisse und die weltweite wirtschaftliche Lage unvorhersehbare Faktoren, die die Zinsentwicklung beeinflussen können.

Von was gehen die experten denn jetzt aus? Nach unserer Ansicht werden die Zinsen sinken, sich jedoch deutlich höher als die Nullzinsphase einpendelt (ca. 2,5-3,5%)

3. Auswirkungen auf Immobilienkäufer: Finanzierungsstrategien

Die Zinsentwicklung hat direkte Auswirkungen auf Immobilienkäufer, insbesondere im Hinblick auf die Baufinanzierung. Steigende Zinsen bedeuten höhere Kreditkosten, was zu einer höheren monatlichen Belastung führt und potenziell weniger Menschen den Immobilienkauf ermöglicht. Eine Zinserhöhung um wenige Prozentpunkte kann die Gesamtfinanzierung erheblich verteuern und die Höhe der Darlehensrate stark beeinflussen.

Für Immobilienkäufer, die in den kommenden Jahren eine Finanzierung planen, gibt es einige Strategien, um sich gegen steigende Zinsen abzusichern:

Ein steigendes Zinsumfeld bedeutet, dass die Kaufkraft vieler Haushalte sinken könnte, da höhere Finanzierungsraten weniger Spielraum für den Kauf von teureren Immobilien lassen.

4. Auswirkungen auf Immobilienverkäufer und Investoren

Auch für Immobilienverkäufer und Investoren haben Zinsveränderungen erhebliche Konsequenzen. Steigende Zinsen können den Verkauf erschweren, da potenzielle Käufer höhere Kreditkosten in Kauf nehmen müssen und sich dadurch weniger Immobilien leisten können. Dies könnte insbesondere in hochpreisigen Segmenten zu einer sinkenden Nachfrage führen.

Für Investoren, die auf Fremdkapital setzen, bedeuten höhere Zinsen, dass die Renditen schrumpfen könnten, da die Finanzierungskosten steigen. Investoren sollten daher ihre Anlagestrategien überdenken und überlegen, ob der Einsatz von mehr Eigenkapital oder die Suche nach alternativen Finanzierungslösungen sinnvoll ist. Gleichzeitig bieten steigende Zinsen auch Chancen für Investoren, die über ausreichend Kapital verfügen, da sie in einem Markt mit geringerer Nachfrage bessere Kaufgelegenheiten finden könnten.

Risiken bestehen vor allem in Märkten, die bereits überhitzt sind. Sinkende Immobilienpreise aufgrund einer geringeren Nachfrage könnten Investitionen weniger rentabel machen. Auf der anderen Seite bieten sich in einem steigenden Zinsumfeld potenziell auch attraktive Opportunitäten für Langzeitinvestoren, die in wachstumsstarken Regionen investieren.

5. Regionale Unterschiede: Wie Zinsveränderungen unterschiedliche Märkte beeinflussen

Die Auswirkungen von Zinsveränderungen werden nicht in allen Regionen gleich stark zu spüren sein. In Ballungsräumen und begehrten Großstädten könnte die Nachfrage nach Immobilien weiterhin stark bleiben, auch wenn die Zinsen steigen, da das begrenzte Angebot den Markt stützt. In diesen Regionen könnten Immobilienpreise stabil bleiben oder nur leicht zurückgehen.

Auf dem Land oder in weniger gefragten Gegenden hingegen könnten steigende Zinsen zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage führen, da Käufer in diesen Märkten sensibler auf steigende Finanzierungskosten reagieren. In diesen Regionen ist eine größere Preisvolatilität zu erwarten, wenn sich der Immobilienmarkt aufgrund der Zinsentwicklung verlangsamt.

Für Käufer und Investoren lohnt es sich daher, regional differenziert zu schauen, welche Märkte auch in einem steigenden Zinsumfeld stabil bleiben und welche möglicherweise stärker betroffen sind. Regionen mit wachsender Infrastruktur, gutem Arbeitsmarkt und stabiler Nachfrage könnten trotz steigender Zinsen weiterhin attraktive Investitionsziele sein.

Die Zinsentwicklung bis 2025 wird eine entscheidende Rolle für den Immobilienmarkt spielen. Käufer und Investoren sollten sich auf mögliche Zinserhöhungen vorbereiten und ihre Finanzierungsstrategien entsprechend anpassen. Steigende Zinsen könnten den Immobilienmarkt abkühlen, während stabile Zinsen für anhaltende Nachfrage sorgen könnten. Regionale Unterschiede werden den Markt weiterhin prägen, und die richtigen Entscheidungen hinsichtlich Finanzierung und Investitionen können in einem veränderten Zinsumfeld entscheidend sein.

Die Geschäftsführung von Rockhold Immobilien Leonie Mo Erbe und Marcel Arnold
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1. Wie wirken sich steigende Zinsen auf die Baukosten aus?

Steigende Zinsen beeinflussen in erster Linie die Finanzierungskosten für Bauprojekte, da die Kreditaufnahme teurer wird. Dies kann dazu führen, dass Bauträger Projekte zurückstellen oder Bauherren ihr Budget anpassen müssen. Infolgedessen könnten weniger Bauprojekte realisiert werden, was langfristig das Angebot am Immobilienmarkt verringern und die Preise für Neubauten steigen lassen könnte.
Ob jetzt oder später der richtige Zeitpunkt für einen Kauf ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der persönliche Finanzierungsrahmen und die Marktentwicklung in der Region. Bei steigenden Zinsen sollten Käufer besonders auf langfristige Zinsbindungen achten, um sich günstige Konditionen zu sichern. Allerdings könnten Immobilienpreise in einigen Regionen moderat sinken, wenn die Nachfrage durch hohe Zinsen gedämpft wird. Eine gründliche Marktanalyse und Beratung sind in dieser Situation sinnvoll.
Zinsschwankungen wirken sich indirekt auf den Mietmarkt aus. Wenn steigende Zinsen die Kaufnachfrage nach Immobilien dämpfen, könnte die Nachfrage nach Mietwohnungen steigen, was zu steigenden Mieten führt. Andererseits könnten Eigentümer, die höhere Finanzierungskosten haben, diese ebenfalls in Form von Mietpreiserhöhungen an Mieter weitergeben.
Inflation ist einer der Hauptgründe, warum Zentralbanken wie die EZB Zinsen erhöhen. Höhere Zinsen sollen die Inflation eindämmen, indem sie die Geldmenge verknappen und Konsum sowie Investitionen bremsen. In Zeiten hoher Inflation ist daher mit steigenden Zinsen zu rechnen, was sowohl die Kreditkosten als auch den Immobilienmarkt beeinflusst. Stabilisiert sich die Inflation, könnten auch die Zinssätze wieder sinken.

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